Die Schweiz ist bekannt für ihre präzisen Uhren, atemberaubenden Berge und natürlich auch für ihre effiziente Verwaltung – zumindest in der Theorie.
Wer jedoch schon einmal den Schritt gewagt hat, in der Schweiz ein Unternehmen zu gründen, weiss, dass die Realität oft anders aussieht. Heute teilen wir von Twin Ventures unsere Erfahrungen mit euch – zwischen Behörden, Banken und ungewollter Verwirrung.
Der Bürokratiedschungel
Alles beginnt mit der Frage: „Wo starten wir?“ In der Schweiz gibt es viele Behörden, die bei einer Unternehmensgründung involviert sind – vom Handelsregister über die AHV bis hin zur Mehrwertsteuerregistrierung.
Jede dieser Stellen hat ihre eigenen Anforderungen und Formulare. Oft gleicht es einer Schnitzeljagd, die richtigen Dokumente zusammenzutragen.
Ein Highlight unserer Gründungsreise war die Registrierung im Handelsregister. Aufgrund der hohen Arbeitslast beim Handelsregister dauerte es ganze vier Wochen, bis unser Eintrag abgeschlossen war.
Insgesamt benötigten wir zwei Monate, um die Firma zu gründen. Zum Glück hatten wir die Unterstützung einer Start-Up Supportfirma, die uns bei den zahlreichen Behördengängen und Formalitäten zur Seite stand.
Unsere Erfahrung mit der Bank
Die Zusammenarbeit mit der Bank war – gelinde gesagt – eine interessante Lektion. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Kundenberater, bei dem wir unsere Vision und unser Unternehmen vorgestellt hatten, erhielten wir eine E-Mail. Der Inhalt? Ein überraschend formales „Sehr geehrter Herr Greiner“.
Wer uns kennt, weiss: Wir sind zwei Schwestern, die Twin Ventures ins Leben gerufen haben – kein „Herr Greiner“ weit und breit. Dieser Fauxpas zeigt nicht nur, wie wichtig Aufmerksamkeit für Details ist, sondern hat uns auch zum Nachdenken gebracht: Wie können wir sicherstellen, dass unser Unternehmen ernst genommen wird, wenn bereits die Grundlagen – wie unser Geschlecht – falsch adressiert werden?
Falls ihr mehr über diese Erfahrung lesen wollt, schaut euch gerne unseren LinkedIn-Beitrag dazu an: LinkedIn-Post von Kim Cheyenne Greiner.
Was wir daraus gelernt haben
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Geduld ist eine Tugend: Behördengänge und Anfragen brauchen Zeit. Oft hilft es, hartnäckig zu bleiben und mehrfach nachzuhaken.
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Präzision ist entscheidend: In der Schweiz werden Details grossgeschrieben. Fehler, so klein sie auch scheinen, können grosse Auswirkungen haben.
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Respekt ist der Schlüssel: Eine gute Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Respekt – egal ob bei der Bank oder mit Behörden. Kleine Dinge wie der korrekte Name in einer E-Mail machen einen grossen Unterschied.
Unser Fazit
Die Gründung eines Unternehmens in der Schweiz ist kein einfacher Prozess. Es gibt viele Herausforderungen, aber auch wertvolle Lektionen. Unser Ziel ist es anderen Gründer*innen Mut zu machen, ihre Vision zu verwirklichen – trotz (oder gerade wegen) der Hürden, die auf dem Weg liegen.
Was sind eure Erfahrungen mit der Gründung in der Schweiz? Teilt sie gerne mit uns in den Kommentaren oder schreibt uns direkt. Wir freuen uns auf den Austausch.